Spannender Expertenbeitrag von Pierre Schramm. Der Marketing- und Digitalisierungsexperte mit Leidenschaft für zielführende Innovationen bereit derzeit den 1. Subscription Leaders Summit in Franfurt am Main vor. Zuvor hat er seine (lesenswerte) Sicht der Dinge zum Status quo und zur Zukunft der Subscription Economy dargelegt.
Chance für Wachstum durch Innovation
Von Pierre Schramm, Chief Marketing Officer bei billwerk GmbH, Frankfurt am Main
Abonnementmodelle bergen heute in allen Branchen die Potentiale für Wachstum durch Innovation und helfen, alt hergebrachte Begrenzungen zu überschreiten.
Derzeit ziehen Subscription Based Services und Subscription Business Modelle (Abonnementmodelle) in sämtliche Branchen und Industrien ein: in der IT, im IoT (Internet of Things) und der Industry 4.0, in der Automobilbranche und selbst im Anlagen- und Maschinenbau.
Die Frage, die sich Unternehmens- und Konzernlenker aller Branchen heute stellen müssen, ist weniger die Frage, ob oder wann ihre Branche von der Subscription Business Transition erfasst wird, sondern vielmehr die, ob Subscription Business Modelle das aktuelle / ursprüngliche Geschäfts- und Erlösmodell in Gänze ablöst, dauerhaft parallel zu diesem laufen wird oder ob es diesem komplementär dient.
Die Entstehung der Subscription Society steht erst am Anfang, doch das Potenzial, ebenso wie das Ausmaß der durch sie bedingten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen zeichnen sich bereits jetzt deutlich ab.
Wirtschaft in Schwung?
Die Wirtschaft befand sich bis 2019 seit langer Zeit im Aufschwung, auch wenn sie vorübergehend vielleicht von einer sich abzeichnenden Konjunkturdelle betroffen sein wird. Dennoch, der Aufschwung zeigt sich insbesondere in der Innovationsquote sowie an der Zahl der Neuanmeldungen von Patenten, die weltweit seit dem Jahr 2008 zugenommen hat und 2016 ihren Höhepunkt gefunden hat.
Trotzdem befinden sich Führungskräfte in einem wahrhaftigen Dilemma: Zwar glauben einer Umfrage zufolge rund 70 Prozent aller Führungskräfte, dass Innovationen aktuell der wichtigste Faktor für das weitere Unternehmenswachstum darstellen, auf der anderen Seite zweifelt jedoch der größte Teil von ihnen daran, dass das eigene Unternehmen derzeit die nötige Innovationskraft aufweist.
Um Innovationsmöglichkeiten zu erkennen und effektiv zu nutzen, braucht es eine klare Struktur, verlässliche Daten und eine Innovationskultur. Und genau hierin liegt bei den meisten Unternehmen das Kernproblem. Um sämtliche Innovationspotenziale ausschöpfen zu können, werden häufig mehrere unterschiedliche Modelle zur Strukturierung verwendet. Doch das macht das Thema Innovation nur unübersichtlicher und damit auch aufwändiger. Oftmals liegt der Fokus derart überstrapaziert auf dem Thema Innovation, dass das eigentliche Business und nicht zuletzt die Kunden aus den Augen verloren werden.
Das Ziel, durch Innovation einen Unternehmenswachstum herbeizuführen, führt also häufig dazu, dass stetig neue Dienstleistungen und Produkte auf dem Markt gebracht werden, die Bedürfnisse der Kunden jedoch immer weniger Berücksichtigung finden.
Fazit: Das Gros aller Unternehmen denkt und handelt primär noch immer in produktorientierten Geschäfts- und Denkmodellen, wie sie seit Anfang der 60er Jahre praktiziert werden. Das heißt, trotz 24/7-Überall-Internet, durchgängiger Digitalisierung, bevölkerungsweiter Abdeckung mit SmartPhones und der Allgegenwärtigkeit Künstlicher Intelligenzen ist es den meisten Unternehmen bis heute nicht gelungen, sich von den vermeintlichen Verlockungen und der Einfachheit eines produktorientierten Vertriebs-, Marketing- und Geschäftsmodells zu verabschieden.
Neue Lösungen — seit längerem bekannt!
Dabei kennt man die Lösung eigentlich bereits seit den 1990er Jahre, als die so genannte zweite Dimension bzw. Generation des Marketings als kundenorientiertes beziehungsweise customer centricited Marketing. Das customer centricited Geschäftsmodell muss in seiner Lösung also ein Modell sein, das die Bedürfnisse und Anforderungen des Kunden an die absolut erste Stelle rückt und innovative Dienstleistungen und Produkte ermöglicht, die für diesen Kunden und um diesen Kunden herum entwickelt werden.
Ein solcher Lösungsansatz mündet daher unweigerlich, früher oder später, in einem Subscription Based Service-Model … denn: Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen verlaufen, zeitlich betrachtet, nicht linear und immer gleich, sondern verändern sich individuell je nach Lebenslage, Rahmenbedingungen, persönlichen Präferenzen und der Zielsetzung (im B2B Umfeld sind das Äquivalent die Geschäftslage sowie wie Unternehmensziele, die sich gemäß ökonomischer, volkswirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen dynamisch verändern können).
Den vollständigen Artikel “Subscription Based Services” lesen Sie hier.
Eventtipp
1. Subscription Leaders Summit am 16. Oktober 2019 in Franfurt am Main.